HANGBOARDS ZUM
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2020 – Jahr des Hangboards

In keinem anderen Jahr wurden so viele neue Heim-Fitnessstudios eingerichtet wie 2020. Die Gründe dafür sind offensichtlich. Auch Kletterbegeisterte standen vor der Herausforderung, trotz der mangelnden Bewegungsfreiheit und Trainingsmöglichkeiten nicht nur fit zu bleiben, sondern auch die Kletter-Skills effektiv zu trainieren.

Es ist also kein Wunder, dass in immer mehr Wohnungen Hangboards auftauchen. Über Türrahmen, in der Garage, hinterm Haus oder sogar frei hängend im Raum. Nicht nur bei Extremsportlern und Bergsteigern sind die Trainingsboards zu finden. Da sich das klettern, speziell vor allem das Bouldern, in den letzten Jahren immer größerer Beliebtheit erfreut, ist es kaum verwunderlich, dass in immer mehr WGs, Wohnungen und Häusern die Fingerboards auftauchen.

Was sind Hangboards?

Hangboards (oder auch Fingerboards oder Trainingsboards) sind Trainingsgeräte, mit denen gezielt die Fingerkraft trainiert werden kann. Es gibt wohl kaum ein Gerät, mit dem die Fingerkraft besser trainiert werden kann als das Hangboard. Wer schon einmal an einem Hangboard mit einem ordentlichen Trainingsplan trainiert hat, weiß welche überraschenden Erfolge schon nach wenigen Wochen erreicht werden können.

Effektiver und preisgünstiger als mit einem Hangboard kann wohl kein Kletterer die Fingerkraft stärken. Zum Preis von einem Monatsbeitrag zur Kletterhalle, kann ein Trainingsboard erworben werden, an dem du täglich und für viele Jahre trainieren kannst.

Warum sind Hangboards wichtig für Kletterer?

Fingerkraft ist ein zentraler Faktor beim Klettern. Kein Klettersportler hat sich je darüber beschwert zu viel Kraft in den Fingern zu haben. Im Gegenteil: je besser deine Finger trainiert sind, desto „einfacher“ erscheint es einen Klettergriff zu halten. Je einfacher es ist, desto länger kannst du dich auch festhalten. Mit einem Hangboard kannst du ganz gezielt genau die Fingerkraft trainieren, die du brauchst, um besser und länger zu klettern. Und tatsächlich nimmt ein effektives Hangboard Training nicht allzu viel Zeit in Anspruch.

Viele Leute klettern aus purem Vergnügen in den Kletter- und Boulderhallen. Es reicht dann oft aus, relativ einfache Routen immer wieder zu klettern und lange Zeit auf einem Level zu bleiben. Mehr Spaß macht es jedoch sicherlich neue und schwerere Kletter-Probleme zu lösen und zu spüren wie man besser wird, crimps und sloper länger halten kann und an Selbstvertrauen gewinnt. Die Fingerkraft ist hier oft ein entscheidender Faktor, denn während sich die meisten Muskelgruppen auch bei vielen anderen Betätigungen stärken lassen, sind die Finger im Alltag meist nicht so beansprucht. Ein Hangboard ist daher das ideale Trainingsgerät für Klettersportler, um stetig besser zu werden.

Welches Hangboard ist richtig für mich?

Bei der Wahl des richtigen Hangboards für dein Training ist es wichtig deine bereits vorhandenen Fähigkeiten zu berücksichtigen. Obwohl es sicherlich gut für das Selbstbewusstsein ist, wenn du 30 Sekunden an einem bestimmten Griff hängen kannst oder viele Klimmzüge an ihnen machen kannst, ist es doch eine relativ ineffiziente Art die Finger zu trainieren.

Effektiver ist es, an Griffen und Kanten zu hängen, von denen du nach 7-10 Sekunden herunterfällst. Wenn du die Griffe wesentlich länger halten kannst, solltest du stattdessen zu kleineren Kanten wechseln, um das Training effektiver zu gestalten.

Hangboards sind dafür da, die Fingerkraft zu maximieren. Wähle daher ein Hangboard, das möglichst einige Griffvarianten in unterschiedlichen Größen hat. Idealerweise hat es Kanten, die du bereits 7-10 Sekunden halten kannst, einige von denen du nach wenigen Sekunden abfällst und wiederum welche, die du noch gar nicht halten kannst, ohne die Füße auf dem Boden zu haben. So bietet das Hangboard auch langfristig einen idealen Trainingsrahmen.

Einige Sloper oder Jugs am Hangboard können zum Aufwärmen dienlich sein. Zudem bieten sie eine gute Abwechslung und Ausgleichstraining für das ansonsten auf Crimps fokussierte Training.

Material

Es werden im wesentlichen drei Materialien für Hangboards verwendet: Holz, Kunstharz und Polyurethan. Alle drei Materialien haben Ihre Vor- und Nachteile. Kunstharz und Polyurethan ist das meist verwendete Material für die Klettergriffe in Kletter- und Boulderhallen und ist in den meisten Eigenschaft praktisch identisch.

Holz

Holz erzeugt wenig Reibung und hat eine relativ weiche und glatte Oberfläche im Vergleich zu Polyester und Polyurethan. Das bedeutet zum einen, dass Holzhängboards die Haut schonen, zum anderen dass sie etwas schwieriger zu halten sind, was für Trainingszwecke durchaus ein Vorteil (!) ist.

Beim Training an Hangboards aus Holz sollte nicht zu viel Chalk verwendet oder ganz auf Chalk verzichtet werden. Chalk kann die Poren des Holzes verstopfen und zu einer glitschigen und schmierigen Oberfläche führen, was für ein recht unangenehmes Gefühl an den Händen sorgt. Ab und zu solltest du dein Holzhangboard mit einem warmen feuchten Lappen abwischen.

Fingerboards aus Holz sind oft etwas eingeschränkter, was die Variantenvielfalt an Griffen betrifft. Sie haben selten Pinches oder runde Sloper und meistens sind die Griffe alle sehr horizontal angeordnet. Das leichtere Gewicht der Holz Fingerboards, macht es etwas leichter sie zu befestigen, der eigentliche Vorteil ist jedoch, dass es sie transportabler macht. Für unterwegs also eine hervorragende Eigenschaft.

Wenn das Hangboard in einem Raum angebracht wird, der auch für andere Zwecke genutzt wird, hat Holz noch eine weitere wünschenswerte Eigenschaft: Es sieht gut aus. Das mag nicht besonders wichtig erscheinen, wenn das Trainingsboard allerdings in einer WG oder einem Wohnzimmer angebracht wird, kann dies antagonistische Gemüter beruhigen.

Polyester / Kunstharz

Polyester / Kunstharz wurde am häufigsten für die Griffe in Boulder- und Kletterhallen verwendet. Allerdings wird es mittlerweile häufig durch Polyurethan ersetzt, da es leichter ist und weniger schnell bricht, wenn beim Routensetzen zum Beispiel eine Schraube zu fest angezogen wurde.

Polyesterhangboards haben den Vorteil, dass der Form der Griffe quasi keine Grenzen gesetzt sind. So können viele unterschiedliche Pockets, abgerundete Kanten, Pinches und Sloper für eine hohe Variantenvielfalt eingesetzt werden. Außerdem kannst du an diesen Hangboards so viel Chalk verwenden wie du willst, da keine Poren dadurch verstopft werden.

Während Holz eine besonders weiche Oberfläche hat, die die Haut schont, neigen Kunstharz Hangboards dazu sehr hart zu sein und eine raue Oberfläche zu haben, die der Haut an den Fingern zusetzen kann. Es kommt allerdings auf den Hersteller bzw. das jeweils verwendete Material und „Finish“ an. Polyester kann im Gegensatz zu Holz nicht splittern, aber kleine Kanten können unter Umständen abplatzen.

Polyurethan

Polyurethan ist leichter und bricht weniger schnell als Polyester und ist daher mittlerweile das präferierte Material für Klettergriffe. Die Vorteile bei Hangboards ist wie beim Polyester die Formenvielfalt und die größere Variabilität als Holz. Die raue Oberfläche ist für viele der größte Nachteil, auch wenn viele Hersteller mittlerweile daran arbeiten die Oberfläche der Hangboards so anzupassen, dass sie dem Holz ähnelt.

Ein Nachteil von Polyurethan gegenüber Polyester ist, dass es sich schneller zersetzt, wenn es dem Wetter ausgesetzt ist. Für den Einsatz draußen ist es daher etwas weniger gut geeignet. Zudem wird die Oberfläche bei ständiger Benutzung schneller Glatt, was jedoch beim privaten Einsatz nicht schnell passieren sollte. Es ist daher eher ein Problem für Kletter- und Boulderhallen, die Hangboards in der Trainingsarea anbieten.

Griffvarianten

Es geht bei Hangboards nicht unbedingt darum, die größtmögliche Vielfalt an Griffen zu haben. Wichtiger ist, dass ausreichend Griffe vorhanden sind, die ein langfristiges Training bei Stärkung der Finger ermöglichen. Es sollten daher einige Griffe vorhanden sein, die du jetzt gut 7-10 Sekunden halten kannst, aber auch einige, die du nicht ohne die Füße auf dem Boden zu haben halten kannst. Die Schwierigkeit sollte auf jeden Fall zu steigern sein, ansonsten verpasst du den effizienten Trainingseffekt.

Edges und Crimps

Edges (Kanten) und Crimps sind wohl die Kernelemente des Hangboards. Viele Kletterer werden sich ihr Hangboard anhand der Eigenschaften der Kanten und Crimps aussuchen. Sie bilden die zentrale Trainingsfunktion des Fingerboards. Wenn du das erst mal ein Hangboard kaufst, scheue dich nicht vor kleinen Edges. Auch wenn es dir anfangs unmöglich erscheint dich an diesen kleinen Kanten festzuhalten, wirst du schon nach einigen Wochen Training deutliche Verbesserung sehen können. Du wirst überrascht sein, an welchen kleinen Kanten du dich festhalten kannst!

Edges sind meist eingeschnitten oder flach. Eingeschnittene Kanten machen es leichter, sich an ihnen festzuhalten, flache Kanten sind für die meisten Klettersportler aber für den Trainingserfolg unersetzlich. Beim Kauf kannst du zudem auf den „Eingang“ der Kanten achten. Ist dieser abgerundet oder angeschliffen, sind die Kanten in der Regel angenehmer zu halten ohne den Trainingseffekt negativ zu beeinflussen.

Pockets (Taschen)

Pockets zielen darauf ab, deine Finger isoliert zu trainieren. Da sie schmaler sind, lassen sie je nach breite nur einen bis drei Finger zu, was das Körpergewicht auf wenige Finger konzentriert und so zu einem guten Trainingseffekt führt.

Wie auch bei den Edges solltest du bei der Wahl des Hangboards auf die Variationsvielfalt der Pockets achten. Breite und auch Tiefe machen einen deutlichen unterschied. Achte auch auf die Breite der Pockets: Wenn sie zu schmal für deine Finger sind, berühren sie die Seiten, was zu mehr Reibung und dadurch einfacheren Griffen und einem geringeren Trainingseffekt führt. Klar, kannst du einfach einen Finger weniger benutze, aber hast du dann noch eine Option für eine 3-Finger Pocket? Daher: Vielfalt in Breite und Tiefe ist der Schlüssel.

Slopers

Slopers sind ideal zum Aufwärmen und „abhängen“. Sie bieten zudem eine angenehme Abwechslung während eines ordentlichen Workouts. Während sie also ein „nice-to-have“ sind und sie durchaus auch für das Training vor allem für den Unterarm dienlich sind, solltest du keinen zu großen Fokus auf sie legen. Letztendlich werden sie nur einen kleinen Teil deiner Workout-Routine ausmachen.

Jugs

Jugs sind sicherlich ebenfalls nicht die wichtigsten Griffe an einem Fingerboard. Sie brauchen auch keine Variantenvielfalt bieten. Im Gegenteil: Mehr als ein Set Jugs an einem Hangboard ist vermutlich nicht viel mehr als Platzverschwendung.

Jugs eignen sich super zum aufwärmen, zum Training von Lock-Offs und natürlich auch schlicht und einfach für Klimmzüge. Gerade bei wenig zur Verfügung stehendem Platz kann es daher nützlich sein, Jugs für diese Formen des Workouts zur Verfügung stehen zu haben.

Pinches

Schwierigkeitsgrade (verletzungsgefahr)

Befestigungen

Training

Gewichte

Trainingspläne und Literatur

Fazit